. .

Rotnasenland® - Thomas K. Hoffmann - Hauptstraße 29 - D-66894 Käshofen - Telefon: +49 - (0)172-6820507 - info@rotnasenland.de

Porsche Diesel Master 418

"Top Restauriertes" Fahrzeug aus Juli 1960! Eine wahre Geschichte, wie sie leider allzu oft und immer wieder beim Traktorkauf passiert!

Dieses vermeindlich "herrliche" Fahrzeug konnte ich im Zuge einer Sammlungsauflösung kaufen! (Diese Aussage war schon die erste Lüge bei der ganzen Geschichte) Der Traktor wurde im Jahr 2011 in einem sogenannten "Fachbetrieb" im Spreewald restauriert und sollte nun von uns verfeinert, sowie noch einmal komplett durchgesehen und verbessert werden! (So war es zumindest Anfangs nach dem Verkauf an uns, in meiner Agenda gestanden) Man legte bei der angeblich gründlichen Überarbeitung besonderen Wert auf eine möglichst original getreue Wiederherstellung, ohne die in letzter Zeit immer öfter angewendete Überrestauration zu betreiben! Dies ist ja bekanntlich ein Thema, an dem sich die Geister scheiden! Der Traktor läuft sauber und kraftvoll an und auch das große ZF Getriebe hat keine Mühe mit der Kraft des mächtigen Vierzylinder Motors zurecht zu kommen! (auch gelogen, aber Anfangs nicht gleich im kompletten Umfang zu erkennen) Die Lackierung ist bewußt in einem leichten Seidenmatt ausgeführt. Bereifung komplett Neu und der TÜV, sowie ein Wertgutachten sollten damals eigentlich auch im Preis enthalten sein! So zumindest die Aussagen des damals noch in halbseitigen Werbeanoncen der einschlägigen Fachmagazine auftretenden "Fachbetriebes" für Traktor Events und Gruppenausfahrten für gestresste Manager. Zwischenzeitlich hat man die Firma aufgelöst...

Leider ist es auch in diesem Fall mal wieder gewesen, wie es eigentlich immer ist! Die vermeindliche Top Restauration hat sich als gut getarnter Blender heraus gestellt! Aber wir wollen nicht grollen, es würde ja eh nicht helfen. Und verklagen Sie mal einen Verkäufer, der die Hand gehoben hat! Anfang Februar 2013 habe ich mich nun endlich zu der Entscheidung durchgerungen, wir werden ein weiteres Mal beginnen, dem mächtigen Traktor an den Kragen zu gehen und den Murks den uns die Herren Pfuscher aus dem Spreewald eingebrockt haben, zu beseitigen! Es tut sehr weh und es wird wieder eine Menge Geld und Nerven kosten. Aber wir sind nun eben mal nicht das Rotnasenland geworden, weil wir von Betrug und Leute belügen leben wollten, sondern weil wir unseren Job redlich und anständig betreiben möchten! Bisher ist uns das ja auch recht gut gelungen, denke ich. Und damit genau das auch noch lange so bleibt, werden wir den Klotz nun restaurieren, reparieren und einfach wieder komplett Neu aufbauen, sowie alles wieder so herrichten, wie es sich für einen anständigen Master in diesen Preisregionen gehört! Auf gehts, all das Jammern hilft nicht, ich werde Sie hier an dieser Stelle auf dem Laufenden halten!

Anfang März haben wir als Erstes die beiden Doppelpumpen herunter genommen um dem Grund für den ungleichmäßigen Motorlauf auf die Schliche zu kommen! Hierbei ist uns gleich aufgefallen, dass die hintere Pumpe völlig falsch war und überhaupt nicht zu diesem Typ Motor gehörte! Wen wundert es da, dass der Trecker läuft, als wie die Axt im (Spree)Walde? Nachdem wir eine passende Doppelpumpe organisieren konnten und diese mit Teilen aus unserem eigenen Fundus auch wieder richtig einstellt haben, machten wir uns auch gleich daran, die einzelnen Zylinderköpfe herunter zu nehmen und darin nach dem Rechten zu sehen! Lieber Gott, das hätten wir besser gelassen. Sämtliche Kolbenringe waren hinüber, die Ventile zum Teil eingelaufen, Ölabstreifringe gebrochen und von den Riefen, die unsere Zylinder hatten, möchte ich gar nicht erst sprechen, an dieser Stelle. Leider wurde es aber weiter unten nicht besser! Im Gegenteil, je weiter wir uns nach unten vor arbeiteten, um so schlimmer wurde das Entsetzen. Die Schrauber, die da vorher dran waren, hatten einfach alles zusammen gewürfelt und nach dem Motto: nach mir die Sintflut, gearbeitet. Aus heutiger Sicht muss ich sagen, ohne gleich in Schadenfreude schwelgen zu wollen: Manchmal ist es wohl sogar besser, wenn gewisse Leute vom Markt verschwinden. Und wenn es auch ein noch so toll aufgemachter Traktor Event und Treckerspieleladen ist. Wer keine Ahnung hat von seinem Job, der sollte es einfach sein lassen, bitte! Und auch wenn die Leute jahrelang gut und zuverlässig an Opel Fahrzeugen gearbeitet haben.... So sind sie noch lange nicht über Nacht zum Traktorschrauber geworden, nur weil jemand Ihrem Chef den Laden abgekauft hat und nun mal eben Porsche Trecker basteln will, oder? Wir jedenfalls baden gerade Euren enormen Bockmist wieder aus! Wir mussten sogar die Kurbelwelle heraus nehmen und zum Einschleifen bringen, da sie völlig eingelaufen war und am Hauptlager schon gefressen hatte. Gott sei Dank konnten uns die genialen Spezialisten unserer Motorinstandsetzungsfirma auch in diesem Fall mal wieder relativ günstig und trotzdem gut helfen! Auch der Dank der Ersatzteillieferanten wird uns gewiss sein, denn von dort haben wir sämtliche Übermaß Lager und Buchsen kaufen dürfen. Ja, auch wir haben gemerkt, dass dies nicht immer günstig ist. Aber einfach genial, was man heute wieder alles so kaufen kann. Und was machst Du denn, wenn Du Deine Pleuellager in Übermaß sonst nirgend wo bekommst? Sehen Sie, so ist das eben mit dem Euro und der Marktwirtschaft. Das aller Schlimmste kommt aber erst noch. Denn unsere Schrauber Spezialisten haben doch in der Tat einen Riss im Motorblock von innen stumpf geschweißt und von außen einfach verspachtelt und verschliffen, sowie Farbe drüber geschmiert, damit es Niemand merkt, gefunden! Nun stelle man sich mal vor, der Traktor wäre im Rotnasenland verkauft worden und wäre dann bei unserem Kunden bei der nächsten Ausfahrt mal eben in der Mitte auseinander gebrochen. Nicht auszudenken! Ich habe keine Worte mehr, mit welchen geradezu verbrecherischen und vor Allem auch unüberlegten Machenschaften hier die Leute betrogen werden. Da hätte sonst was passieren können! Weil aber alles Jammern auch hier nicht mehr helfen würde, haben wir den entkernten Motorblock am 24. April zu einer Spezial Schweisserei bringen lassen, wo man nun den Block vom alten Pfusch befreit und in alter deutscher Handwerkskunst im extra für diesen Zweck gebauten Hochofen, wieder korrekt repariert, in 800 Grad heißer Schmiedekohle vorglühen läßt, um ihn danach fachgerecht über mehrere Tage hindurch, Stück für Stück zusammen zu schweißen! Genial und verdammt teuer, aber nur so hat diese Arbeit Hand und Fuß und ist auch auf Dauer von Bestand. Schließlich gibt es auf die von uns restaurierten Traktoren eine Garantie, die mit der damaligen Werksgarantie vergleichbar ist. Und das kann ich eben nur dann anbieten, wenn ich mir keinen Pfusch erlaube und nur immer die beste, der gegebenen Möglichkeiten auswähle. Sonntag 28.4.2013 Fortsetzung folgt!

Samstag 13. Juli 2013  Inzwischen ist der Motorblock perfekt repariert, zurück aus Görlitz und zusammen mit allen zuvor entkernten Motorteilen, Getriebegehäuse, Achstrichter, Pedalwellen, Vorderachse, sowie alles was an dem Trecker aus Gußeisen besteht, im Entlackungsbad gewesen! Nun sind alle Teile in jungfräulichem Zustand und wir müssen alles wieder Stück für Stück zusammen puzzeln. Ich glaube nicht, dass ich extra erwähnen muss, dass wir noch schnell die komplette Vorderachse überholt haben, da in dem angeblich top restaurierten Fahrzeug nicht ein einziges Lager dieser Achse ausgewechselt wurde. Nicht mal den Dreck haben die Vollpfosten Schrauber vor dem Lackieren entfernt. Wir werden nun als nächsten Schritt, das Innere vom Getriebegehäuse mit unserer speziellen Hohlkammerfarbe versiegeln, damit später nicht das aggressive Getriebeöl dafür sorgen kann, dass der zukünftige Besitzer irgend wann einmal einen Schwamm in der Garage stehen hat. Danach werden wir langsam alle geschätzten hundertfünfundachtzig Zahnräder wieder einsetzen und natürlich gleich die Gelegenheit nutzen um den Trecker etwas schneller zu machen. Dies bietet sich an dieser Stelle an, weil die Räder eh alle auf der Werkbank liegen und nun lediglich zwei Zahnräder ausgetauscht werden müssen. Sie können einen solchen "Schnellradsatz" übrigens auch über uns bekommen, wenn Sie Lust auf "etwas schneller" haben. Die beeindruckenden Bilder unseres "Desaster of the Master" sollten Sie sich sehr gut ansehen, bevor Sie wieder mal mit dem Gedanken spielen, sich auf ein solches Abenteuer einzulassen und einen vermeindlich "top restaurierten" Master aus diversen Internetforen für vermeindlich günstiges Geld zu kaufen. Bitte lassen Sie sich nicht einreden, dass ein Master für 35 Tausend Euro, restauriert sein kann! Wir brauchen schon allein 15.000,00 Euro für die komplette Motorrevision! Und der Spruch: Das war ja nicht kaputt, warum sollten wir das denn erneuern, ist schlicht weg Quatsch! Welcher Bauer oder welches Hofgut hat denn damals bitte einen Master zu Austellungszwecken gekauft? Die Monster wurden gekauft, weil man sie brauchte. Und zwar zum Arbeiten. Zum schweren Arbeiten. Und das haben sie auch getan. Unter Umständen fast 50 Jahre lang. Das ist eben leider so, da kann mir jemand noch so schön erzählen, wie gut erhalten sein Fahrzeug war, bevor er es repariert hat. Es tut mir leid, aber nehmen Sie bitte Ihren gesunden Menschenverstand und möglichst zwei Spezialisten mit, wenn Sie schon denken, es muss jetzt unbedingt sein. Sie dürfen mich auch jederzeit zu dem heiklen Thema anrufen, ich berate Sie gerne und scheue mich auch nicht, die Leute beim Namen zu nennen um solche Machenschaften so weit es in meinem Einfluß liegt, zu verhindern. Traurig das man so etwas hier schreiben muss, aber leider kann ich es gar nicht oft genug erwähnen.

 

Geschafft! Die erste große Hürde ist genommen!

Wir sehen wieder Land, es geht in großen Schritten voran und das Schlimmste ist nun endlich überstanden. Meinem Nervenkostüm geht es übrigens auch wieder besser.Heute ist Sonntag der 28.07. 2013. Vergangene Woche haben wir die frisch geschliffene Kurbelwelle, sowie die ebenfalls neu eingeschliffene Nockenwelle wieder in den Motorblock eingesetzt, alle Gewinde nachgeschnitten, die vermurksten Stehbolzen ausgebohrt und durch neue ersetzt, sowie alle ebenen Flächen frisch geplant. Hierbei war uns die Firma Stamatec in Zweibrücken wieder einmal eine große Hilfe! Danke, Roland! Inzwischen ist auch die Schwungmasse wieder an Ihrem Platz und der Motorstirndeckel aufmontiert. Solche Kleinigkeiten wie eine ausgefranste Reglerwellenführung oder die völlig verkorksten Schraubhülsen erneuern und reparieren erwähne ich hier erst gar nicht mehr. Es waren jedenfalls fünf volle Arbeitstage, bis wir an der Stelle angekommen waren, dass ich sagen kann, das Schlimmste ist geschafft. Die nächste große Herausforderung wird das Differenzial des großen ZF Getriebes werden. Zumal es derzeit keinerlei Teile mehr gibt, die auch nur annähernd zu verwenden wären. Ich habe zwar noch ein komplettes Getriebe am Lager liegen, aber es würde mir das Herz bluten, wenn ich dieses auch noch opfern müsste, um diesen fürchterlichen Murks wieder auszubügeln, den unsere Vorgänger dem Traktor angetan haben. Wer hier vielleicht irgendwie helfen könnte.... Danke!

Sonntag 08. September 2013! Es konnte leider Niemand helfen. Wundert uns auch nicht wirklich, denn wer gibt schon Teile eines so seltenen Ersatzteiles ab. Zumal, wenn überhaupt jemand ein solches Getriebe liegen hätte, wären die Lager ja sicherlich auch nicht mehr die Besten. Somit haben wir uns selbst geholfen und wieder einmal das gemacht, was wir am Besten können. Die kompletten Nadellager, Tellerfedern, Abstandsscheiben, Kegellager, Bund und ohne Bund Lager, Lager mit und Lager ohne Nut, Zylinderrollenlager und weiß der Geier, was da noch so alles in der Ersatzteilliste von ZF aufgeführt ist. Wir haben es heraus gefunden und über unser Ersatzteilenetzwerk bestellen können. Auch dies ist nicht gerade einfach, wenn es um Sachen geht, an dehnen bereits der Lagerist des Lieferanten verzweifelt. Ich kann gar nicht aufzählen, wie oft wir uns mit Falschlieferungen und Rücksendungen beschäftigen mussten. Nun sind aber alle Sachen im Haus und sogar schon zum größten Teil verbaut und das Thema Getriebe ist durch und abgehakt. Wenn Sie etwas von der Materie verstehen und ich Ihnen hier sage, dass wir allein für Motor und Getriebe, Verschleißteile für annähernd 1.800 Euro gebraucht haben, dann wissen Sie in etwa, was wir hier für ein Chaos auszubaden hatten! Und ich betone ausdrücklich, dass dabei noch nicht die Sachen der eigentlichen Motorüberholung dabei waren! Nun fehlen uns lediglich noch die Messingbuchsen der Planetenräder aus dem Differenzial. Da haben wir jedoch bereits einen Hersteller gefunden und warten eigentlich nur noch drauf, dass Sie bei uns eintreffen. Ach ja, der Master! Der ist seit Gestern zusammen. Das heißt natürlich nur, dass der Torso wieder zusammen ist. Beim Ansetzen des Motorblockes zum getriebeseitigen Mittelstück klemmte es ein wenig. So geht das nicht. Auch wenn es nur minimal war, ist doch hier die Stelle, an der wir den Block haben schweißen lassen. Und da lassen wir uns absolut auf keine Experimente ein. So hieß es eben noch mal raus und etwas nachschleifen, an der Stelle. Zwei Stunden später der erneute Versuch. Sitzt, passt, wackelt nicht und hat auch keine Luft..... Und zwar überhaupt keine Luft. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die Kupplung ließ sich kaum noch ausrücken. Warum? Das war jetzt hier die Frage, denn durch die seitliche Öffnung konnte man erkennen, dass die Kupplung schon im jetzigen Zustand, leicht "getreten" war. Das kann so nicht sein, also auseinander fahren, die Dritte! Donnerstag Abend 16 Uhr 30! Fehler gefunden. Unsere Schrauben, mit denen der vordere Deckel der Getriebehauptwelle befestigt war, schauten etwa einen Millimeter heraus und das darf nicht sein. Denn beim Treten der Kupplung legt sich dort die Gabel an, mit der das Ausrücklager befestigt ist. Übertragen durch die halbrunde Form der Gabel, werden da schnell mal aus einem Millimeter Drei. Und das ist eindeutig zu viel. Am Morgen des Freitag musste dann die Gabel wieder ausgebaut werden, Schraubenköpfe abfeilen, Gabel einsetzen, Ausrücklager einfetten, einsetzen, gut ist! Zur Mittagspause war der Torso wieder zusammen und alles erledigt. Wir sind stolz darauf, nun behaupten zu können, dass wir auf solche unvorhersehbaren Tücken der Technik aufmerksam wurden, bevor der Traktor lackiert war oder ums Haar, von selbst durch unsere Schaufenster gefahren ist! Wobei dies jetzt wirklich kein Vorwurf sein soll. Allerdings ist auf diese Art und Weise der Ärger überschaubarer und es kann am Montag weiter gehen mit dem Einbau des Differenziales. In diesem Sinne....

Genug geschimpft, heute ist der 02. Oktober und eigentlich bin ich ja im Urlaub. Dies ist aber eine gute Gelegenheit, mal wieder in Ruhe an dieser Seite zu schreiben, denn wenn das Telefon abgeschaltet ist, kann man sich eh besser konzentrieren. Zwischenzeitlich sind unsere beiden fehlenden Büchsen für die Wellen der Sonnenräder eingetroffen und auch schon aufgesetzt. Der Zusammenbau und das Einsetzen des Differenziales waren noch mal eine kleine Herausforderung, weil sämtliche alten Ausgleichsscheiben mehr oder weniger zermahlen und windschief in den Seilen hingen und natürlich nicht mehr zu gebrauchen waren. Da an der Stelle aber äußerste Genauigkeit und Millimeterarbeit gefordert ist, haben wir uns unsere Ausgleichsscheiben einfach mal wieder selbst angefertigt! Zwischenzeitlich wissen wir ja auch, wie man so etwas anstellt. Zwei Arbeitstage später war der Torso nun aber wirklich zusammen und komplettiert. So konnten wir am nächsten Tag die beiden inzwischen vorbereiteten Achshälften anflanschen und auch die Sache mit dem Handbremshebel und seinem Gestänge erledigen. Wenn jetzt nicht die völlig ausgeleierte Mittelachsaufnahme wäre, könnte der Torso schon fast wieder auf Rädern stehen und wir einen Termin bei den Lackierern vereinbaren. Aber..... zu früh gefreut, auch hier war wieder mal guter Rat teuer. Und um es gleich vorweg zu nehmen: Unter Tausend Euro geht da gar nix! Finden Sie erst mal eine Firma, die in der Lage ist, Ihnen einen solchen Klotz aufzuspannen und danach auch eine entsprechende Buchse drehen kann! In unserer Achsaufnahme war übrigens eine alte Konservendose mit Spreewälder Gürkchen, als Ausgleichsmasse eingelegt! Schon genial, wenn man bedenkt, dass in einer Notsituation, Dein Leben unter Umständen von einer alten Blechbüchse abhängig ist! Aber auch diesen lebensgefährlichen Irrsinn können wir inzwischen nur noch milde belächeln. Ein klitzekleiner Trost für uns ist zumindest die Tatsache, dass es noch mehr solche Spezialisten gibt, die sich an die Innereien von Porsche Mastern trauten und es dann gehörig verbockt haben. Selbst geringste Fehler oder Unachtsamkeiten, wie z. B. Pleuelschrauben nicht korrekt anziehen führt leider unweigerlich zu kapitalem Kurbelwellenschaden! In einigen Fällen sogar mit regelrecht implodierenden Motorblöcken. Das hat sich zwischenzeitlich sogar bis in die Hauptstadt der Republik herum gesprochen. Ihr dürft Euch meinem Mitgefühl sicher sein! Da hab ich ja fast noch Glück gehabt mit meiner Karre! Wir warten jetzt mal ab, bis unsere Vorderachse vom Spezialfachbetrieb zurück ist, bauen sie unter den Torso, stecken die Räder auf und dann geht es direkt zum Lackierer. Mal sehen, wie lange es noch dauern wird. Danke und einen schönen Tag gewünscht.

Donnerstag, der 14. November 2013! Auf diesen Anruf warten wir nun schon seit Wochen! Der Werkstattleiter der von uns ausfindig gemachten CNC Dreherei, die in der Lage war und sich vor Allem auch dran getraut hat, unseren Vorderachskörper auszufräsen, den Mittelachsbolzen abzudrehen und zwei entsprechend große Messingbuchsen anzufertigen, ruft an und sagt die erlösenden Worte: Ihr könnt vorbei kommen und Eure Achse abholen! Man konnte den Felsblock förmlich poltern hören, der mir da vom Herzen fiel! Es war eine unheimliche Erleichterung, die uns durch die Knochen zog. War es doch nun wirklich die allerletzte große Hürde, die es für uns zu bewältigen gab, bevor es an den Zusammenbau des riesigen Monsters gehen konnte. Logisch, lackieren war natürlich auch noch angesagt, aber das ist ja eher eine leichte Übung, im Verhältnis zu dem, was uns diese Baustelle schon alles lehren und vor Allem auch fürchten gelernt hat. Hat aber auch etwas Gutes, so ein störrischer und verbastelter Hund! Nun kann uns wirklich nichts mehr erschüttern oder in Verlegenheit bringen. Und wenn wieder einmal Jemand der Meinung ist, ohne ihn geht es nicht.......... Vergiß es, wir kämpfen weiter und sind auf einem guten Weg! Unser ergeiziges Ziel wird es übrigens sein, diesen Traktor im März auf unserem Stand in der Porsche Halle 4, auf der Retro Classics in Stuttgart, allen interessierten Fachbesuchern präsentieren zu können. Am Morgen, des 22. November nutzten wir das gute Wetter aus und transportierten den inzwischen komplettierten und mit lupenreiner Vorderachse ausgestatteten Torso per Trailer zu unserem Lackierer zwecks Spachteln, Füllern, Schleifen, grundieren und Lackieren...... Das Übliche halt, wenn man mal an diesem Punkt angekommen ist, oder? Dienstag den 27.11. war auch dies erledigt und seit 12,00 Uhr Mittag steht er nun wieder in unseren heiligen Hallen, hat schon seine neuen, riesigen Reifen der Größe 16,9 mal 30 samt frisch gepulverten Felgen montiert und ist einfach nur eine Augenweide..... Entschuldigt bitte, dass ich auch so was mal hier schreiben muss, aber ich bin mächtig stolz! Auf meine Mannschaft, auf die Geduld meiner Steffi, die Unterstützung meines Freundes Bernd Gamber/Motorenbau, auf meine Zulieferer und Außendienstler, die mir bei der extrem schwierigen Ersatzteilsuche geholfen haben und alle sonst an diesem fast nicht zu bezwingenden Projekt beteiligten Personen! Danke an Euch alle, dass Ihr mich unterstützt habt. Nun ist das Schlimmste überstanden, der größte Berg bestiegen und wir können uns relativ entspannt dem Zusammenbau des Koloss widmen! Im Übrigen hat uns diese Herausforderung natürlich auch selbst wieder ein wenig Schlauer gemacht! Und damit meine ich nicht nur die Tatsache, dass uns die nächste Baustelle, übrigens der totale Neuaufbau von Motor/Getriebe und Antriebsstrang des Super L 318, von unserem Rotnasen Freund und Porsche Diesel Enthusiasten Dominik Ascher aus Stuttgart, wesentlich leichter von der Hand geht. Hierzu gibt es übrigens inzwischen unter der Rubrik: ausgeführte Restaurationen einen Bilderordner mit Stichworten und auf der Homepage www.ascher-oldtimer.de eine ausführliche Restaurationsbeschreibung nachzulesen! Nein, ich meine auch im Umgang mit unseren Mitmenschen und dehnen, die diesem Thema und Hobby angeblich nahestehen...... Wir haben Einiges dazu gelernt, denn man lernt im Leben nie aus! Egal, in welcher Beziehung. In diesem Sinne...

Käshofen 28. November 2013

Weihnachten 2013! Land in Sicht, der Zusammenbau geht nun zügig voran und da es unser fester Wille ist, den Traktor mal wieder einem staunenden Publikum der Messe Retro Classics vorzustellen, müssen wir uns auch wirklich dran halten!

Heute ist der 8. März 2014! Wir heben gemeinsam die Motorhaube drauf und machen uns anschließend ein Bier auf.............. Jetzt ist erst mal Wochenende und am Montag schreien wir es dann in die Welt hinaus: Es ist vollbracht! Der Master 418, den mir der liebe Herr Richter aus Schwarzerde mal für furchtbar viel Geld in angeblich top restauriertem Spitzenzustand verkauft hat, ist nun endlich fertig! Und zwar so dermaßen perfekt fertig, wie es wahrscheinlich nicht viele Porsche Traktoren geben wird! Es blieb uns ja gar nichts anderes übrig, als die Flucht nach vorne anzutreten und einfach alles, was die Männer vor uns verbockt haben, einfach nochmal komplett von vorne und komplett in Neu zu machen! Es ging nichts anderes, egal wie man es drehen und wenden wollte. Hier nun das Ergebnis: Wir sind verdammt stolz darauf, an dieser Stelle auch mal ein großes Lob und ein herzliches "Dankeschön" an meine Mannschaft! Diesmal ging es übrigens sogar ohne dass wir ihn noch zweites Mal auseinander fahren mussten, was auch nicht immer selbstverständlich ist. Die wirklichen Fachleute wissen an dieser Stelle, was gemeint ist. Und das schreibe ich völlig wertfrei, ohne Vorwurf zu erheben. Man lernt halt von Mal zu Mal dazu und auch wir waren nicht immer so gut drauf wie heute. Übrigens steht der nächste Master, diesmal wieder ein 419 schon in den Startlöchern und wartet auf seine Wiederbelebung durch unser Team.

Und mein Versprechen konnte ich auch einhalten und den herrlichen Traktor unserem interessierten Publikum und den vielen staunenden Besuchern auf der diesjährigen Retro Classics in Stuttgart präsentieren! Danke, für den tollen Zuspruch und ich verspreche Ihnen schon jetzt, dass wir Sie auch beim nächsten Mal nicht enttäuschen werden! Herzlichst Thomas K. Hoffmann